Argentinien, das Land des Rotweins, des besten Steak's (darüber kann ich als Vegetarier wenig sagen😂) und den längsten Schlangen vor Bankautomaten. 😴
Wer in Argentinien Geld abheben will, wird ordentlich zur Kasse gebeten. Maximal können 4'000 Argentinische Pesos pro Mal bezogen werden. Die argentinische Bank
verlangt dafür 277 Pesos. 4'000 Pesos entsprechen ca. 100 Franken, somit kostet 1x Geldabheben ca. 7 Franken, hinzu kommen noch die Schweizerkosten - und wie man sich vorstellen kann reichen 100
Franken im eher teuren Argentinien nicht sehr weit. Dass aber auch bei Einheimischen Bargeldbezugsgebühren erhoben werden, hat mich erstaunt. Teilweise kann mit Kreditkarte bezahlt werden,
jedoch fallen auch da oft 10% Gebühren an. 🙄
Die Geldautomaten in Argentinien sind ständig leer - wie findet man raus ob sie voll sind? Ganz einfach, wenn sich eine riesen Warteschlange vor den Geldautomaten
bildet, dann ist er voll 😄 schöner Luxus dass wir so zusagen nie anstehen müssen👍🏼
Um mehr vom berühmten Malbec Wein zu kosten bin ich nach Mendoza gereist.
Eine wunderbare Busfahrt von Santiago nach Mendoza - die sollte man unbedingt tagsüber machen. Wer im Sommer nach Argentinien reist, sollte unbedingt im Nationalpark Aconcagua wandern gehen. Geführt kann man den höchsten Berg Südamerikas sogar besteigen.🏔️ Der Berg gehört mit 6961m zu den 7 höchsten Gipfeln weltweit. Leider ist die Besteigung jedoch nur von Dezember bis Februar möglich und wohl auch eine Geldfrage. 😉
Ich war ausserhalb der Saison und das Budget hätte für diese Tour wohl auch nicht ganz gereicht 😜 So bin ich direkt nach Mendoza gefahren. Mendoza ist berühmt für
die vielen Weinkeller in Maipu, Wein Degustieren ist also angesagt. 😍🍷
In Santiago habe ich Cindy aus Süd-Korea kennengelernt, wir haben beschlossen den Norden Argentinien gemeinsam zu bereisen. Im Hostel haben wir noch Sandrine aus
Lausanne getroffen und so machten wir 3 Power Ladies uns auf den Weg zur Bushaltestelle um nach Maipu zu gelangen. Viele Busse kamen vorbei und jeder meinte das dies nicht der richtige Bus sei. 🙄
Nach einer halben Stunde haben wir uns einen Zettel organisiert, die Ortschaft aufgeschrieben und uns an die Strasse gestellt 👍🏼 Wir haben keine 5 Minuten nach einer Mitfahrgelegenheit Ausschau
halten müssen, da hupte uns ein Auto an und wir konnten mit Martin nach Maipu fahren. 👌🏼
In Maipu wurden wir überschwemmt mit Informationen. Mit dem Bus haben wir uns dann als erstes auf den Weg zur Olivenöl Plantage gemacht. In Argentinien kann
man in den Bussen nicht mit Bargeld bezahlen - für Touristen etwas mühsam, in jeder Stadt muss man sich eine Karte kaufen und diese laden. Da wir die Karte nicht hatten fragten wir entweder
Einheimische oder die Buschauffeure liessen uns kostenlos mitfahren 😉
Nach einer feinen Olivenöl Degustation war es aber allemal Zeit für den Rotwein 😍🍷 Der berühmte Malbec ist wirklich eine Gaumenfreude😍 Wir hatten mächtig Spass in
Maipu💃
Mit dem Bus kann man in die Berge fahren zu den Thermalbädern, das haben wir für einen Tag gemacht und unsere Muskeln in den heissen Quellen entspannt. 😄 War ein schöner kleiner Ort in den Bergen und die verschiedenen Bäder waren auch ganz hübsch gemacht.
Ansonsten empfand ich Mendoza eher als ausgestorben und etwas langweilig, aber das liegt wohl auch an der Saison, den im Sommer kann man da interessante Wanderungen machen.
Mit dem Nachtbus sind wir anschliessend nach Cordoba gefahren. Hier hatten wir ca die gleiche Erfahrung gemacht. Praktisch keine Reisenden und die Stadt bietet auch wenig. Die Ortschaft war zwar aussergewöhnlich sauber, aber leider waren praktisch alle historischen Gebäude und auch Parks in Restauration. Am Sonntag waren noch Wahlen, sprich 95% der Stadt war geschlossen. Aber auch solche Tage kann es beim Reisen geben 😜
Als nächstes Stand Buenos Aires auf dem Programm. Die Stadt schien viel zu versprechen - wir freuen uns richtig auf die Stadt.
Früh morgens erblickten wir die ersten Gebäude von Buenos Aires. Die Stadt hat immer wieder Parks und Bäume zwischen den Gebäuden, es gefiel uns auf Anhieb. Wir hausten im Stadtteil San Telmo. Hungrig machten wir uns als erstes auf zum San Telmo Market. Wirklich speziell einheimisch ist der Markt nicht, aber dafür fanden wir leckeres europäisches Brot 😍
Buenos Aires ist eine moderne Stadt, die Architektur ähnelt der in Europa. Die vielen verschiedenen Stadtviertel, welche in der Tat immer wieder verschiedene
Atmosphären bieten waren genial und alle mit der Metro und oder dem Bus erreichbar. Wir fühlten uns nie unsicher obwohl viel über die Kriminalität berichtet wird.
Wir haben uns kulinarisch verwöhnt, Wein getrunken, eine Tango Show besucht, sind durch die traditionellen Märkte geschlendert etc. Wir haben es wirklich in
vollen Zügen genossen.
In unserem Hostel wohnten viele Flüchtlinge aus Venezuela. Die Geschichten sind herzzerreissend, unglaublich was in diesem Land abgeht. Durch einen Kontakt von
einer Freundin, habe ich mich mit einem Venezuelaner getroffen der vor 2 Jahren nach Buenos Aires geflohen ist.
Seine Geschichte zu hören und zu Wissen, dass seine Familie immer noch in Venezuela ist, wo es an Nahrungs- und Hygienemittel mangelt sowie an jeglicher
ärtzlicher Hilfe oder Medikamenten, ist schockierend. Durchschittlich verdient man in Venezuela 6 Dollar im Monat. Eine Seife beispielsweise kostet 3 Dollar. Die Supermärkte sind leer, der Import
von Nahrungsmittel funktioniert nicht mehr. Jeder Haushalt kriegt pro Monat eine Kiste mit Nahrungsmitteln wie z.B. Reis, Pasta etc. Das Essen reicht knapp zum überleben. Wer sich gegen den
Präsidenten wehrt und an Protesten teilnimmt, kriegt keine Kiste mit Essen. Eine thyrannische Methode das Volk unter Kontrolle zu halten.
Geldüberweisungen nach Venezuela funktionieren ebenfalls nicht. Der junge Mann schickt jeweils Monatlich Geld an einen Freund in Kolumbien, der das Geld bar
versucht der Familie zu bringen. Manchmals kommt das Geld an, manchmal nicht!
Eine Situation die wir uns nicht vorstellen können und zum Glück auch nicht müssen - aber uns daran erinnern sollte wie schön wir es haben!
Nach 2 gemeinsamen Wochen mit Cindy, war es an der Zeit wieder alleine weiter zu ziehen. Es ist immer wieder schön ab und zu mit jemandem eine längere Zeit reisen zu können.
Die berühmten Iguazu Wasserfälle. Von Buenos Aires kann man in der low season für CHF 17.-- nach Iguazu fliegen, der Bus im Vergleich war ca. CHF 50.-- es lohnt sich hier also immer die Preise der Fluggesellschaften zu prüfen.
Iguazu liegt mitten im Jungle, wo mittlerweile bereits die Regensaison angefangen hat. Ich habe eine Woche in diesem kleinen Dorf gewartet um die Wasserfälle bei
Sonnenschein sehen zu können 😜 In Iguazu kann man noch einige andere Sachen machen. Wer günstig einkaufen will, kann einen Tag nach Paraguay zum shoppen gehen und man kann div. Tierparks
besuchen. Den einen Tierpark Güira Oga habe ich besucht. Eine Art Spital die verletzte Tiere zu sich holt, aufpäppelt und dann wieder in die Natur aussetzt. Darunter sind auch einige Tiere die
vom aussterben bedroht sind.
Die Nasenbären sind in dieser Region sehr stark verbreitet. Durch den starken Tourismus sind sich die Tiere Menschen gewöhnt und scheuen diese nicht. Die Tiere
haben eine hervorragende Nase für Essen - wer den Rucksack kurz abstellt und nicht bewacht hat sein Essen kurze Zeit später nicht mehr. Die Tiere reissen die Rucksäcke auf und stehlen das Essen
raus. Wie habgierig die Tiere sich auf das Essen stürzen konnte ich mit eigenen Augen sehen. Einige dieser Nasenbären sind auch in dieser Auffangstation gelandet und wiesen Krankheiten wie
Diabetis, Karies etc. auf. Durch das Essen, welches sie von Menschen klauen, kriegen sie auch dieselben Krankheiten. Das zeigt einmal mehr das unser Essen nicht wirklich gesund ist.
🙈
Wie einige Wissen faszinieren mich Tukane und der eine Tukan in dieser Auffangstation kam so unglaublich nah dass er mir fast die Kamera weggepickt hat. Wahnsinns
tolle Tiere😍 Endlich habe ich mein Tukan Bild 😍
Dann endlich war das Wetter gut angesagt. Mit 2 Jungs aus Buenos Aires, Alejandro aus Mexiko und Eilen aus Belgien machten wir uns auf den Weg zu den
Wasserfällen. Das Wetter spielte verrückt an diesem Tag (der Wetterbericht stimmte nicht ganz überein😂). Wir hatten Sonnenschein, Nebel und Regen.
Die Wasserfälle sind wirklich unglaublich beeindruckend! Der Fluss vor den Fällen ist so ruhig und dann plötzlich stürtz das Wasser in die Tiefe und es entsteht
eine reissende Strömung.
Wir haben natürlich auch die frechen Nasenbären getroffen und die kleinen Äffchen im Wald - obwohl auch die nur auf das Essen der Besucher aus waren.
In der Hochsaison hat der Park bis zu 12'000 Besuchern pro Tag. Ist die Zahl erreicht wird der Park geschlossen, was meistens bereits um Mittag rum der Fall ist.
Dadurch, dass das Wetter so mittelmässig war hatten wir Glück und es waren nur wenige Menschen im Park. Am Abend sind wir dann komplett verregnet worden und haben die schönste Stelle vom Park
nicht wirklich gesehen. So entschied ich, am nächsten Tag nochmals zu kommen. Der 2te Eintritt kostet nur noch die Hälfte 😉 Obwohl es vielmehr Besucher hatte (wohl aufgrund des besseren Wetters
und der tatsache dass Samstag war) lohnte sich der Besuch. Von der schönsten Stelle, wo man praktisch in den
Wasserfällen steht hatte ich nun rund herum alle Wasserfälle gesehen, sogar das Ende der Wasserfälle konnte man sehen.😍
Am 3ten Tag bin ich auf die brasilianische Seite gegangen. Alles wirkte viel moderner in Brasilien. Der Kaffee-Geruch erfreute mich besonderns, denn in Argentinien gibt es wirklich keinen guten Kaffee😥 Das alles etwas teurer ist in Brasilien merkt man auch ziemlich schnell. Die Wasserfälle bsp. kosten gleich viel wie auf der Argentinischen-Seite sind jedoch 10mal kleiner. Dennoch lohnt sich der Besuch da die Perspektive eine ganz andere ist.
Nach einer Woche in Iguazu war es nun aber an der Zeit weiter zu ziehen. Bevor ich definitiv in Brasilien einreise, möchte ich zuerst noch ein par Ruinen der Guarani besuchen und mehr über deren Geschichte erfahren. Dafür reise ich deshalb noch in den Süden nach San Ignacio.
Ein kleines Dorf das aktuell mitten im Wahlfieber steckt. Jeder der ein Auto besitzt installiert ein par Lautsprecher und kurvt mit offenem Kofferraum und vollster Lautstärke im Dorf rum. Jede Partei hat seinen eigenen Song, äiii ich wurde schon nach 2 Tagen wahnsinnig von dieser permaneten Wahlpropaganda - man stellt sich vor wie das erst für die Einheimischen sein muss. Ein Glück dass man bei uns nur an jeder Strassenlaterne ein Plakat findet. 😉
In San Ignacio hat es praktisch keine Touristen - so hatte ich für sagenhafte CHF 4.-- ein Einzelzimmer inkl. Frühstück. Das war auch mal wieder schön
😜
Die Mitarbeiter der Ruinen geben sich wirklich Mühe und das Dorf hofft wohl, dass irgenwann mehr Touristen kommen. Die kostenlose Führung war spannend, soviel ich
verstanden habe. 😅 Mit dem Ticket kann man noch 2 weitere Ruinen besuchen. Mit dem öffentlichen Bus bin ich ins nächste Dorf gefahren und habe in St. Ana eine weitere Stätte besucht. Hier ist
noch weniger los als in San Ignacio. Ich war wohl die einzige Touristin an diesem Tag. Das Personal hat sich auch hier wunderbar Zeit genommen - mir wurde die komplette Geschichte über Brasilien
und das Urvolk Guarani (die es übrigens heute noch gibt, aber auch bereits in der technischen Welt angekommen
sind📱) weitergegeben. Diesen Guide habe ich auch deutlich besser verstanden und lernte so mehr über die Vergangenheit und die heutigen Probleme des Guarani-Volkes.
Die Ruinen in St. Ana wurden nicht nachgebaut oder restauriert, dadurch ist leider von den Ruinen auch nicht mehr wirklich viel zu sehen.
Am nächsten Morgen war mein letzter Tag in Argentinien. Mit dem Bus 5h bis zur
Grenze und dann die Einreise nach Brasilien, das war der Plan.
Als ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle machte, kam es mir bereits etwas ausgestorben vor.🤔 Und als ich mich an die Bushhaltestelle setzte, kam auch bereits
ein Einheimischer auf mich zu, der mir erklärte dass heute gestreikt wird und keine Busse fahren. Ah 💡 nun ergab es
auch Sinn weshalb bereits einige Leute an der Strasse standen und versuchten per Anhalter weiter zu kommen. Nun gut ich musste nach Brasilien - und so versuchte auch ich mein Glück etwas weiter
oben an der Strasse.👍🏼 Ich habe selten so eine verlassene Strasse gesehen. Nach 1.5h war ich die erste die mitgenommen wurde, lag wohl daran dass ich die einzige Frau war und ebenfalls die
einzige war die alleine unterwegs war.
Vor mir hielt ein Krankewagen mit Blaulicht.🚑 Ich war verwirrt, dachte erst ich sei im Weg - aber nein der flotte Herr hatte einen Personentransport und nahm mich
die nächsten 100km mit. Wer kann schon sagen, dass er mit einem Krankenwagen per Anhalter gefahren ist?😂
Nach einer Stunde wartete ich erneut einen Moment, bis mich ein Mann aus dem Dorf mitnahm. Auf dem Weg lagen Höhlen, in welchen die Guarani's in der Vergangenheit
gelebt haben. Ein muss für jeden Touristen - und so stand ich wenig später mit Anhalter Nr. 2 vor diesen Höhlen😅 Mitfahrgelegenheit Nummer 3 wollte mir 3 Tage die Umgebung zeigen und Nr. 4 konnte
mich nur 10km mitnehmen, hat wohl nur aus Neugierde gehalten.😊 Zu guter letzt hielt ein Handwerker der tatsächlich Iguazu als Endziel hatte.🙌🏼 Ich begleitete ihn zu den letzten 4 Kunden bevor ich
nach 10h kurz vor Dämmerung schliesslich über die Brücke nach Brasilien gelaufen bin. 🙌🏼
Dies war mit Abstand mein abenteuerlichster und spannenster Tag in Nord Argentinien 😍